Wie sieht nun das digitale Möbelhaus der Zukunft aus? Einfach noch mehr Produkte reinstellen und damit werben, dass man mehr 10 Mio. Produkte hat? Im Marketing wird man das sicherlich als gut empfinden. Aus Hersteller Sicht sicherlich nicht. Und ich glaube auch aus Kunden Sicht ist das nicht zielführend. Warum?
Der Kunde von Heute will selber entscheiden, selber gestalten, zumindest gefühlt, scheinbar. In dem er aber nur auswählt, befriedigt das ihn nicht wirklich. Das Erlebnis, ich kaufe nicht nur ein, sondern kann mich selber verwirklichen, fehlt. In einem analogen Möbelhaus sucht sich der Kunde ja auch Kombinationen aus, die nicht unbedingt den Geschmack des Verkäufers treffen, aber was am Ende die individuelle Note des Kunden für sein Zuhause ausmacht. Nun gilt es, dieses Erlebnis in das digitale Möbelhaus zu bringen. Und da reden wir nicht nur von Farbe und Dekor, oder anstatt einer Türe ein offenes Fach.
Wir reden wirklich von Gestalten. In den Fachböden möchte ich eine Bohrung für eine Kabeldose haben, da ich da Geräte reinstellen möchte, die verkabelt sein sollen. Im Bereich des offenen Fachs möchte ich keine Rückwand haben, da an der Wand an dieser Stelle wichtige Anschlüsse sind. Oder ein Konstruktionsboden bitte doppelt ausführen, da was Schweres rein muss.
Alles Dinge, das ein gutes analoges Möbelhaus heute leisten kann. Im digitalen gibt es aktuell nur Stange.
Diese Flexibilisierung des Produktes erlaubt es nun dem globalisierteren Markt die lokalisierten Anforderungen, und damit meist auf die individualisierten Anforderungen, wirklich die Anforderungen des Marktes für die Zukunft zu befriedigen und die Leistungsfähigkeit des Produzenten aufzuzeigen. Natürlich ist es mit diesem Ansatz nicht mehr möglich, Möbel auf Halde zu produzieren. Doch ist das eh noch zeitgemäß? Will der Verbraucher noch die EU-Einheitsgurke oder darf sie auch etwas krummer sein, wenn sie vom Bauern um die Ecke kommt?
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