PASCAM WoodBlog

Blog für digitale Unternehmen oder die, die es werden wollen.

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ENGLISH Interview Schreinerei Müller GmbH Part 3

In the third and last part of the interview with Hans Müller, Managing Director of Schreinerei Müller GmbH, further central points of digitization in the trade are shown.

In addition to wishes for the future, the experiences in the implementation are also shown, and what you have to do for it.

It is also interesting to say that many things that are still regarded as outstanding today already represent everyday life and the normal for him. And for him, the path was right and is constantly being further developed.

Many thanks to Mr. Müller for the interesting interview that we conducted under all hygiene rules.

ENGLISH Interview Schreinerei Müller GmbH Part 2

Part 2 of the interview with Schreinerei Müller GmbH is about the motivation to get involved in the digital experience. And this at a time when EDP was usually only found in large industries.

Learn a perspective on why it still makes sense to look for new ways, take risk and be first-in-class, i.e. the first in the industry. Let's let an experienced user have their say.

This is encouraging to lead the way for your customers and to give a digital experience. Especially small companies can gain a lot of trust from customers, and your advantage of offering everything from a single source, from planning, consulting, manufacturing, assembly and care, without having to buy the cat in a poke. And the article also shows that a digital factory does not only begin in production.

And soon we will have the 3rd part ready. Stand by!

ENGLISH Interview Schreinerei Müller GmbH Part 1

How a digital factory can also be, is shown in this blog, and in a few following, times, what it looks like in a small joinery, and not just since yesterday. 40 years of using computers in a small joinery - you certainly have to look far and wide worldwide.

Take a look at the first part to see what the views of an experienced user are.

Of course, every company has to decide for itself what the necessary investments in the future are. For this joinery, the result is clearly visible in any case.

Soon the PASCAM team will finish the 2nd part.

Muss das sein?

Leider gibt es immer wieder Firmen, die sich über Jahre hinweg einen Namen geschaffen haben und dann vor der Insolvenz oder Konkurs stehen. Aktuell mit einem namhaften Küchenhersteller wieder so. Ich finde das für die Beschäftigten sehr schade und sollte so nie sein. 

Leider sind es meist Firmen die "gemanaged" werden, also mehr oder weniger verwaltet. Es sind Firmen, die sicherlich in letzter Zeit massiv investiert haben, meist in die Produktion, neue Maschinen. Meist haben diese Firmen in neue Produkte investiert, womöglich komplett neue Produktlinien aufgezogen, und doch sind die Firmen wirtschaftlich am Boden. Warum?

Ich habe einige solche Firmen kennenlernen dürfen, und das schon meist vor 10, 15 Jahren. Und ich muss sagen, man hat es gemerkt, dass da was nicht stimmt. Man hat gemerkt, dass die Firmen so nicht weiter machen dürfen. Ich habe die darauf hingewiesen, doch wurde nicht angehört. Es waren dort Unternehmensberater, jeglicher Größe, doch gebracht hat es faktisch nix. Warum?

Die Mitarbeiter haben alle Einsatz gezeigt, jeder hat Ideen entwickelt und versucht, das bei den Vorgesetzten angehört wird. Und wurden auch manchmal gehört. Doch gebracht hat es am Ende leider nix. Warum?

Die Antwort ist eigentlich recht klar und einfach: Jeder hat einfach nur seine Interessen versucht durchzusetzen. Und dabei hat man das eigentliche Problem verkannt. Die Betriebe waren politisch "Digital", haben aber in keinster Weise das Digital verstanden noch umgesetzt. 

Ich werde nie vergessen, wo ich in einer großen Küchenbude mal "antreten" durfte, ich nur Argumente wie "viel zu aufwendig", "das haben wir noch nie so gemacht", "das macht ja keiner so" gehört. Bei der Verabschiedung auf dem Gang kam ein IT-Verantwortlicher zu mir und meinte: "Herr Müller, wir produzieren hier im Blindflug...". Ja, er hatte Recht und die Firma gibt es nicht mehr. Das Problem war also durch in der Firma bekannt, doch Inselverteidigung war angesagt.

Ich weiß nicht, ob ich die Firma mit einem echten digitalen Ansatz hätte retten können, ich möchte auch die Entscheider nicht angreifen, aber es war einfach nur ersichtlich, wovon sich alle leiten ließen: Von irgendwelchen Leuten in schwarzen Anzügen. Von Verkäufern. Von Leuten, die nur verdienen, in dem man dem Management schöne bunte Bilder zeigt und Begriffe verwendet, die man noch nie gehört hat und sich unheimlich schlau anhören. Und man genauso bei anderen Firmen wiederverwenden kann. Denn Sie haben nix mit dem Betrieb zu tun.

Technologie, und die Digitalisierung ist eine solche, kann man nicht lernen, nicht präsentieren, sondern man muss sie verstehen. Man muss ich mit ihr auseinandersetzen. Und dann in der Firma leben. Damit kommt die Umsetzung viel leichter rüber und wird erfolgreicher.

Dazu muss aber das Management sich von Zahlen lösen. Mehr zum Unternehmen werden. Nicht nur mit Sprüchen. Sondern mit Leben. Mit Spirit. Mit Experience. Um mal Wörter zu verwenden, die man nicht versteht.

Und Technologie ist nicht standardisierbar, sondern muss auf den jeweiligen Betrieb abgestimmt werden. Die Mitarbeiter müssen in diese integriert werden. Und der Weg wird nicht einfach sein. Technologie ist anstrengend, kostet Kraft, auch Geld.

Technologie muss für die Zukunft passen, nicht (nur) jetzt. Doch was bringt die Zukunft. Das ist heute recht einfach zu erkennen: Individualisierung. Woran erkenne ich das? Ein ganz einfaches Beispiel hierzu: Warum haben wir immer noch so viele Autos in den Städten, wo der Weg zum Parkplatz länger ist wie der Weg zur nächsten Bushaltestelle? Im Bus ist man einer von vielen, muss ich einem Busfahrer unterordnen, im Auto kann ich fahren wie ich will. Auch wenn ich dadurch einen längeren Fußweg habe und mehr im Stau stehe. (Auch hier wäre eine Technologiewende angebracht - und ich glaube die heißt nicht e-Auto ....)

Technologie als Heilsbringer? Nein, sicher nicht, aber sie kann viele Probleme lösen und vermeiden. Und vor allem kann Sie Menschen viel besser zusammenbringen. Aber die müssen das auch wollen. Ansonsten macht es keinen Sinn.

Daher mein Wunsch für alle im "Management": Im Interesse Ihrer Mitarbeiter, lernen Sie Technologie verstehen. 

 

Das digitale Möbelhaus III

Wie sieht nun das digitale Möbelhaus der Zukunft aus? Einfach noch mehr Produkte reinstellen und damit werben, dass man mehr 10 Mio. Produkte hat? Im Marketing wird man das sicherlich als gut empfinden. Aus Hersteller Sicht sicherlich nicht. Und ich glaube auch aus Kunden Sicht ist das nicht zielführend. Warum?

Der Kunde von Heute will selber entscheiden, selber gestalten, zumindest gefühlt, scheinbar. In dem er aber nur auswählt, befriedigt das ihn nicht wirklich. Das Erlebnis, ich kaufe nicht nur ein, sondern kann mich selber verwirklichen, fehlt. In einem analogen Möbelhaus sucht sich der Kunde ja auch Kombinationen aus, die nicht unbedingt den Geschmack des Verkäufers treffen, aber was am Ende die individuelle Note des Kunden für sein Zuhause ausmacht. Nun gilt es, dieses Erlebnis in das digitale Möbelhaus zu bringen. Und da reden wir nicht nur von Farbe und Dekor, oder anstatt einer Türe ein offenes Fach.

Wir reden wirklich von Gestalten. In den Fachböden möchte ich eine Bohrung für eine Kabeldose haben, da ich da Geräte reinstellen möchte, die verkabelt sein sollen. Im Bereich des offenen Fachs möchte ich keine Rückwand haben, da an der Wand an dieser Stelle wichtige Anschlüsse sind. Oder ein Konstruktionsboden bitte doppelt ausführen, da was Schweres rein muss.

Alles Dinge, das ein gutes analoges Möbelhaus heute leisten kann. Im digitalen gibt es aktuell nur Stange. 

Diese Flexibilisierung des Produktes erlaubt es nun dem globalisierteren Markt die lokalisierten Anforderungen, und damit meist auf die individualisierten Anforderungen, wirklich die Anforderungen des Marktes für die Zukunft zu befriedigen und die Leistungsfähigkeit des Produzenten aufzuzeigen. Natürlich ist es mit diesem Ansatz nicht mehr möglich, Möbel auf Halde zu produzieren. Doch ist das eh noch zeitgemäß? Will der Verbraucher noch die EU-Einheitsgurke oder darf sie auch etwas krummer sein, wenn sie vom Bauern um die Ecke kommt?